Treue Fans der Ponyrundum-Seite werden jetzt vielleicht mit Tränen der Melancholie vergangener Tage gedenken, als „die alte HP“ noch unter den Lebenden weilte, denn diese blieb der einzige Beleg dafür, dass bereits zuvor verdiente Mitarbeiter unter den Drei Bäumen royale Luft schnuppern durften. Damals eröffneten die Agesandten Ponyrundums die Ausstellung „Sisi auf der Spur“ in der Schönbrunner Wagenburg, und damals warf sich sogar unser Langohr Fridolin in Schale, um als kaiserliches Hofmuli authentisch zu wirken.
Am 19.06.2011 entsandte Ponyrundum erneut eine würdige Vertreterschaft der Drei Bäume in die Bundeshauptstadt, um den Tag der offenen Tür der Schönbrunner Wagenburg um ein Schaubild im Damensattel zu bereichern. Selbstverständlich hielt man sich an die Darstellung der Legende Sisi höchstpersönlich, und die Besetzung sollte uns auch nicht lange Kopfzerbrechen bereiten, zumal XL irgendwie vom Königspferd-Klischee nicht wegkommt, und die legendären Körpermaße der Kaiserin nicht allzuviel Spielraum erlauben. Also wurde Ines in Korsett und Zylinder gesteckt, und mit einer Hofdamenschar – Kathi mit Cinkos, Kathi mit Sunny und Lilo mit Robin – in die heiligen Parkanlagen zu Schönbrunn entsandt.
Was auf den ersten Blick wenig spektakulär erscheinen mag, birgt in der Umsetzung doch so manche Herausforderung an den ländlichen Damensattelzelter. Zum einen dürfen Gratisveranstaltungen rund um die Sehenswürdigkeit Nr I als wirklich gut besucht bezeichnet werden – soll heißen: die Dichte jener Stadtmenschen, deren Urvertrauen in die Unerschütterlichkeit der anwesend Vierbeiner tief und ungebrochen ist, ist relativ hoch, was sie gerne dazu veranlasst, vorzugsweise in Regenponchos gehüllt vor ebendiese hinzuspringen, und sich dem jüngsten und kleinwüchsigsten mit einem inbrünstigen „Jöööö ist deeeeeer süüüüüüß!“ an den Hals zu werfen, bzw. das an den Kinderwagen gefesselte Kleinstkind zwecks Besichtigung des Unterbauches direkt unter das Kaiserinnenpferd zu schieben. Zweitens stellte Ponyrundum nicht die einzige Attraktion und damit teilten sich die vier tapferen Gesandten den spärlich bemessenen Rangierraum nicht nur mit zahlreichen Fiakern sondern auch noch mit einer Blaskapelle (den Deutschmeistern höchstpersönlich), was eine gewisse „Dschinellentauglichkei“ voraussetzt. Nochdazu waren die beiden Ponies dazu abgestellt in den Vorführungspausen ihre Kindertauglichkeit unter Beweis zu stellen, indem sie hinter dem Festzelt Ponyreiten im Damensattel zu ertragen hatten. Hätte man nicht zwischendurch als Schaubild tätig werden müssen, wir stünden jetzt noch dort, so groß war der Andrang.
Nichtsdestotrotz genossen die Beteiligten einen kühlen aber sonnigen Nachmittag vor der wohl schönsten Kulisse, die man sich im Damensattel wünschen kann, und die Beste Reitlehrerin von Allen wurde wieder einmal überzeugt, was für unbezahlbar verlässliche Mitarbeiter sie unter den Drei Bäumen beschäftigt.