Jüngst flatterte ein höflich formuliertes, aber leider anonymes Beschwerdeschreiben in den Postkasten der Direktion, in welchem so manche Gegebenheit unter den Drei Bäumen gar kritisch, wenn auch nicht ganz objektiv unter die Lupe genommen worden war, und welches wir – die zweibeinigen Mitglieder des PonyrundumTeams – nicht gänzlich unkommentiert lassen wollen, zumal – wie uns scheint – die Hintergründe unseres Schaffens nicht jedermann, und speziell dem Verfasser des Schreibens klar sein dürften. Folgendes soll kein glühendes Plädoyer für unsere Schaffenssituation sein, sondern vielmehr eine Reflektion der dargebrachten – nun, nennen wir es einmal „Verbesserungsvorschläge“ – darstellen. Wohlan!
Pferdehaltung ist ein weitgefächertes Fachgebiet. Ansichten, Einstellungen, Erwartungen diesbezüglich können mitunter weit auseinander driften, ebenso wie ästhetische Ansprüche, was die Gestaltung eines Pferdehaltungsbetriebes betrifft. Wir sind uns darüber im Klaren, dass das Biotop unter den Drei Bäumen nicht unbedingt den Charakter eines Reitsportzentrums hat, denn es ist und bleibt ein landwirtschaftlicher Betrieb – mit oder ohne Pferde. Tatsächlich ist die Pferdehaltung unter den Drei Bäumen ein ganz kleiner Aspekt landwirtschaftlichen Arbeitens, die Einhufer sind sozusagen eine angenehme Nebenerscheinung. Ponyrundum seines Zeichens ist eine Initiative, welche sich zur Aufgabe gemacht hat, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, Kontakt zu Pferden auf anderer Ebene zu ermöglichen, als dies landläufig in Reitbetrieben angeboten wird. Unter den Drei Bäumen sollen Kinder und Jugendliche auf möglichst naturnahe Art und Weise mit Pferden umgehen dürfen – wir bilden nicht die Reitsportelite des nächsten Jahrzehntes heran. Dafür bietet ein Bauernhof unserer Meinung nach besser Gelegenheit, auch wenn, wie gesagt, sicher das Ambiente eines solchen nicht allen ästhetischen Ansprüchen gerecht werden wird.
Zu unseren vierbeinigen Mitarbeitern möchten wir nur erwähnen, dass ein ungewöhnlich hoher Altersdurchschnitt (unser Ältester ist immerhin 37 Jahre alt) nicht ganz gegen unsere Haltungsform sprechen sollte, und das, obschon die Meisten auf eine recht bewegte Vergangenheit zurückblicken dürfen.
Selbstverständlich ist uns bewusst, dass es eine Menge Verbesserungsbedarf im Biotop unter den Drei Bäumen gibt. Niemand steckt gerne bis zum Stiefelschaft in einer Gatschkoppel fest – glauben Sie uns! Wir bemühen uns auch die Situation laufend zu verbessern, aber da Ponyrundum ein non-profit Konzept zu Grunde liegt, sind wir gezwungen die Politik der kleinen Schritte zu verfolgen. Weder verfügen wir über Sponsoren, noch erwarten wir eine große Erbschaft oder einen Lottogewinn – demnach ist Geduld angesagt. Wir arbeiten daran.
Natürlich sind wir für konstruktive Kritik offen, allerdings sollte sie sich auch im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten bewegen, zumal wir auch die Kosten unserer (nicht zu vergessen: privaten) Pferdehaltung zu decken haben. Wer sich mit unserem Konzept anfreunden kann, ist herzlich eingeladen ein wenig „Immenhof“-luft zu schnuppern, aber glücklicher Weise gibt es für jene, die andere Vorstellungen für ihren reiterlichen Werdegang haben, reichlich Angebot in umliegenden Reitsportbetrieben.
In diesem Sinne hoffen wir, die Gelegenheit erfolgreich genutzt zu haben, unsere Grundsätze noch einmal deutlich zu machen, und verbleiben mit dem Versprechen, uns gerechtfertigte Kritik auch wirklich zu Herzen zu nehmen, und ihr Taten folgen zu lassen.
Mit bestem Gruße,
Gitti, Gabi, die Direktion.