Monat: September 2010
Ein paar Worte…..
Jüngst flatterte ein höflich formuliertes, aber leider anonymes Beschwerdeschreiben in den Postkasten der Direktion, in welchem so manche Gegebenheit unter den Drei Bäumen gar kritisch, wenn auch nicht ganz objektiv unter die Lupe genommen worden war, und welches wir – die zweibeinigen Mitglieder des PonyrundumTeams – nicht gänzlich unkommentiert lassen wollen, zumal – wie uns scheint – die Hintergründe unseres Schaffens nicht jedermann, und speziell dem Verfasser des Schreibens klar sein dürften. Folgendes soll kein glühendes Plädoyer für unsere Schaffenssituation sein, sondern vielmehr eine Reflektion der dargebrachten – nun, nennen wir es einmal „Verbesserungsvorschläge“ – darstellen. Wohlan!
Pferdehaltung ist ein weitgefächertes Fachgebiet. Ansichten, Einstellungen, Erwartungen diesbezüglich können mitunter weit auseinander driften, ebenso wie ästhetische Ansprüche, was die Gestaltung eines Pferdehaltungsbetriebes betrifft. Wir sind uns darüber im Klaren, dass das Biotop unter den Drei Bäumen nicht unbedingt den Charakter eines Reitsportzentrums hat, denn es ist und bleibt ein landwirtschaftlicher Betrieb – mit oder ohne Pferde. Tatsächlich ist die Pferdehaltung unter den Drei Bäumen ein ganz kleiner Aspekt landwirtschaftlichen Arbeitens, die Einhufer sind sozusagen eine angenehme Nebenerscheinung. Ponyrundum seines Zeichens ist eine Initiative, welche sich zur Aufgabe gemacht hat, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, Kontakt zu Pferden auf anderer Ebene zu ermöglichen, als dies landläufig in Reitbetrieben angeboten wird. Unter den Drei Bäumen sollen Kinder und Jugendliche auf möglichst naturnahe Art und Weise mit Pferden umgehen dürfen – wir bilden nicht die Reitsportelite des nächsten Jahrzehntes heran. Dafür bietet ein Bauernhof unserer Meinung nach besser Gelegenheit, auch wenn, wie gesagt, sicher das Ambiente eines solchen nicht allen ästhetischen Ansprüchen gerecht werden wird.
Zu unseren vierbeinigen Mitarbeitern möchten wir nur erwähnen, dass ein ungewöhnlich hoher Altersdurchschnitt (unser Ältester ist immerhin 37 Jahre alt) nicht ganz gegen unsere Haltungsform sprechen sollte, und das, obschon die Meisten auf eine recht bewegte Vergangenheit zurückblicken dürfen.
Selbstverständlich ist uns bewusst, dass es eine Menge Verbesserungsbedarf im Biotop unter den Drei Bäumen gibt. Niemand steckt gerne bis zum Stiefelschaft in einer Gatschkoppel fest – glauben Sie uns! Wir bemühen uns auch die Situation laufend zu verbessern, aber da Ponyrundum ein non-profit Konzept zu Grunde liegt, sind wir gezwungen die Politik der kleinen Schritte zu verfolgen. Weder verfügen wir über Sponsoren, noch erwarten wir eine große Erbschaft oder einen Lottogewinn – demnach ist Geduld angesagt. Wir arbeiten daran.
Natürlich sind wir für konstruktive Kritik offen, allerdings sollte sie sich auch im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten bewegen, zumal wir auch die Kosten unserer (nicht zu vergessen: privaten) Pferdehaltung zu decken haben. Wer sich mit unserem Konzept anfreunden kann, ist herzlich eingeladen ein wenig „Immenhof“-luft zu schnuppern, aber glücklicher Weise gibt es für jene, die andere Vorstellungen für ihren reiterlichen Werdegang haben, reichlich Angebot in umliegenden Reitsportbetrieben.
In diesem Sinne hoffen wir, die Gelegenheit erfolgreich genutzt zu haben, unsere Grundsätze noch einmal deutlich zu machen, und verbleiben mit dem Versprechen, uns gerechtfertigte Kritik auch wirklich zu Herzen zu nehmen, und ihr Taten folgen zu lassen.
Mit bestem Gruße,
Gitti, Gabi, die Direktion.
Yes, we can! – RP/RN/WRA 2010
Bilder Reiterpass/Nadel/Wanderreitabzeichen 2010
Zugegeben, der Titel ist geklaut. Ehrt es den Plagianten, wenn das „Original“ selbst schon abgekupfert war? Wie dem auch sei – der Titel hätte als Credo für das heurige Grosskampfereignis reiterlicher Natur unter den drei Bäumen stehen können, denn – man lese und staune – die Beste Reitlehrerin von Allen hatte sich nach Jahrzehnten der Reiterpass/Reiternadelprüfungen auf dünnes Eis gewagt, und damit die Aera „RP – neu“ eingeläutet.
Nicht neu, und darob umso erwähnenswerter, war die tatkräftige Unterstützung der zahlreichen HelferInnen, welche die Beste Reitlehrerin von Allen durch die dunkelsten Stunden ihres Reiterjahres geleiteten, und ohne die eine Veranstaltung dieser Art undenkbar wäre. Egal ob an der Kaffeemaschine (Iris), an der Ansage (Ines), als Dokumenteuse (Uschi), an der Kassa (die Chefin) oder als Parcoursmanschaft (ungezählte weitere) – die Loyalität und das Engagement der Nicht-mehr, bzw. Noch-nicht Reiterpass/nadelprüflinge wärmten der Besten Reitlehrerin von Allen das bange Herz.
Wobei: so bange hätte das Herz nun auch gar nicht schlagen müssen, denn die tatsächlich Prüfungswilligen des Jahres 2010, mussten ihre reiterliche Leistung wahrlich nicht verstecken.
Grund für die Nervosität war eher die Premiere der Prüfung für das Wanderreitabzeichen, welche erstmals unter den drei Bäumen zu bestreiten Gelegenheit bot. Hierfür hatten sich zwei freiwillige Versuchskaninchen bereit erklärt, den eher wagen Vorstellungen der Besten Reitlehrerin von Allen vertrauend, sich einer Prüfung zu stellen, deren ganzes Ausmaß nicht wirklich fassbar schien.
Es sollte sich – gemäß der schlimmsten Alpträume der Besten Reitlehrerin von Allen – dann auch in der Stunde der Wahrheit herausstellen, dass dieselbe zwar den Part der Geländeprüfung weitgehend erfasst hatte, jedoch jenen der Geschicklichkeitsübungen bzw. der Theorie weit unterschätzt hatte.
Obschon vor völlig neue und nie erprobte Herausforderungen gestellt, schlugen sich die Pioniere des WRA tapfer und ohne Tadel am Koppeltor, nordeten Karten und bestimmten mittels Kompass die Koordinaten eines Hochspannungsmastes.
Die Beste Reitlehrerin von Allen durchlebte derweilen die dunkelsten Stunden ihrer Amtszeit.
Vergleichsweise gelassen konnte sie dann dem üblichen Treiben am Dressurviereck, bzw. Springplatz beiwohnen, auch wenn die eine oder andere Widrigkeit das eine oder andere „Spring“pferd daran hinderte zu tun, wie es sollte. Alles in Allem verlief die Prüfung glücklich, weil ohne dramatische Zwischenfälle, und letztlich durfte die Beste Reitlehrerin von Allen um einige weiße Haare reicher, ihren Schützlingen voll Mutterstolz gratulieren.
In diesem Sinne stimmt das Credo also, und soll auch für die Zukunft gültig bleiben: Yes, we can!